In der vorliegenden Dissertation werden die Adsorptionseigenschaften der Oberflächen von Magnetspeicherplatten mit der Quarzmikrowaage (QCM) simuliert und Variationen der Produktionsparameter sowie die Auswirkungen der Alterung und der Lubrizierung mit perfluorierten Polyethern quantitativ untersucht. Die Ergebnisse dieser Experimente zeigen, dass der Oxidationsgrad der Oberflächen und die Diffusion von Metallionen aus der Magnetspeicher- auf die schützende Kohlenstoffschicht (COC) entscheidenden Einfluss auf die Adsorption unpolarer Verunreinigungen aus der Umgebungsluft haben. Adsorptionsversuche mit Schwefeldioxid führten zu einem Patent für das Recycling von Festplattensubstraten aus Glas und zu weiteren Experimenten mit flüssigen korrosiven Medien wie Natriumhypochlorit.
Die in den Flugzeit-Sekundärionenmassenspektren (ToF-SIMS) von perfluorierten Polyethern („Lubrikants“) enthaltenen Daten und Informationen werden mit Hilfe multivariater Verfahren analysiert. Die „Principle Component Analysis“ (PCA) ermöglicht die Einordnung der Proben in Gruppen („Clustern“) gleicher Oberflächeneigenschaften und die Identifikation der Peaks, die für den Unterschied zwischen den Gruppen verantwortlich sind. Die „Partial Least Square“-Methode (PLS) liefert darüber hinaus quantitative Aussagen über die Dicke der Lubrikant-Schichten. Inhomogene Verteilungen des Lubrikants auf Magnetspeicherplatten im Subnanometerbereich lassen sich somit sicher und reproduzierbar detektieren.