In der vorliegenden Arbeit soll der Frage nach den Möglichkeiten eines Astronomieunterrichts für Blinde und Sehbehinderte nachgegangen werden. Es wird zunächst gezeigt, dass astronomischen Inhalten aus Sicht der Gesellschaft eine immense Bedeutung zukommt und sie große Potentiale für die Schule bieten. Daher sollten auch für Blinde und Sehbehinderte entsprechende Angebote entwickelt werden.
Die Identifikation besonders bedeutsamer Inhalte geschieht mit Hilfe einer Lehrplananalyse. Unter Verwendung der Methode der strukturierten Inhaltsanalyse wird hierbei die Schnittmenge von sieben Lehrplänen ermittelt. Diese Auswahl bildet die Grundlage für die Entwicklung entsprechender Modelle.
Um über den Tastsinn hinaus weitere Sinne anzusprechen, werden die speziellen Eigenschaften verschiedener Wahrnehmungskanäle zusammengestellt. Damit werden ihre jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen ausgelotet. Die Informationsvermittlung über verschiedene Sinne soll einerseits zu einer leichteren Assoziation von Phänomenen und Modellen beitragen und andererseits die Behaltensleistung fördern.
Die gewonnen Ergebnisse der Lehrplananalyse sowie die Eigenarten der menschlichen Sinne werden – unter Einbeziehung von Erkenntnissen der allgemeinen Didaktik, der Fachdidaktik sowie der Blinden- und Sehbehindertendidaktik – in der Entwicklung astronomischer Modelle zusammengeführt. Dabei werden beispielhaft verschiedene Konzepte zur Nutzung unterschiedlicher Sinne wie des Tastsinns, des Wärmeempfindens und des Gehörs verwirklicht. Die Modelle werden eingebettet in Begleitmaterial in Form von Texten und tastbaren Grafiken.