In einer rationalisierten Welt greifen Krisen zentrale Mechanismen einer Gesellschaft an: Akteure erleben sich ohnmächtig, obwohl sie gesellschaftlich zur Handlungsfähigkeit verpflichtet sind. Definitionen zum Krisenbegriff zeigen, dass es wahrnehmungsabhängig zu vielfältigen Interpretationen von Krisen kommt. Im Rahmen der PR-Forschung der letzten dreißig Jahre ist eine breite Forschungsbasis zu Krisenkommunikationsmanagement entstanden. Dort liegt der Fokus auf intentionaler Kommunikation bzw. strategischem Handeln. In dieser Arbeit wurde der soziologische Neo-Institutionalismus herangezogen und gezeigt, dass Akteure in Krisen Handlungsfähigkeit darstellen: Der Akteur aktualisiert und konstituiert die eigene kulturell zugeschriebene Handlungsfähigkeit unter der akuten Bedrohung dieser. Anders ausgedrückt: In Krisen konstituiert und aktualisiert sich das Konstrukt des handlungsfähigen Akteurs, indem er Skripte zur Lösung der Krise abarbeitet.