Die Kapillarelektrophorese ist neben der bereits etablierten Gas-Chromatographie und der High Pressure Liquid Chromatographie ein Analyseverfahren, das gerade in pharmazeutischen Untersuchungen und im Rahmen des Drug-Monitoring immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Kapillarelektrophorese besticht dabei durch ein hohes Trennvermögen in Verbindung mit kurzen Analysezeiten und der Möglichkeit einer weitgehenden Automatisierung, wie sie z. B. im Bereich der DNA-Analyse benötigt wird.
Dennoch wird das Potential der Kapillarelektrophorese als Nachweissystem nur unzureichend genutzt. Die Verwendung von UV-Absorptions-Detektoren ist weit verbreitet und hat den Nachteil von kurzen Absorptionswegen, die durch die Durchmesser der verwendeten Kapillaren im Bereich zwischen 20µm und 100µm bestimmt werden. Damit sind die Nachweisgrenzen gegenüber den Absorptionswegen im cm-Bereich bei der High Pressure Liquid Chromatographie um mehrere Größenordnungen herabgesetzt.
Die Verwendung von Fluoreszenzdetektoren mit sichtbarer Strahlung kann diese Nachweisgrenzen durch hohe Laserleistungen bei der Anregung senken, hat aber den Nachteil einer weitgehenden Selektivität. Damit bleibt der Nachweis einer großen Klasse von kleinen Molekülen verborgen, die nur Absorptionsbanden im UV-Bereich aufweisen.
Die vorliegende Arbeit hat sich diesem Problem der Selektivität und der hohen Nachweisgrenzen gewidmet. Die Verwendung von abstimmbarer Laserstrahlung im UV-Bereich ermöglicht die Fluoreszenzanregung auch von kleinen Molekülen, die hier in Form von willkürlich ausgewählten Arzneistoffen zur Verfügung standen. Mit Hilfe eines Spektrometers wurde die Fluoreszenz spektral aufgelöst und von einer CCD-Kamera flächig detektiert. Damit kann nicht nur das Fluoreszenzsignal nachgewiesen, sondern zugleich eine Identifizierung der Substanzen anhand des Fluoreszenzspektrums vorgenommen werden.
Die Leistungsfähigkeit dieses Verfahrens wird an mehreren Testmessungen demonstriert, bei denen die Nachweisgrenzen von Arzneistoffen gegenüber einer vergleichbaren Detektion mit UV-Absorption um teilweise mehr als zwei Größenordnungen herabgesetzt werden konnten. Desweiteren konnten unaufbereitete Urinproben mit dem Verfahren der UV-Fluoreszenzdetektion untersucht werden. Dabei konnten erstmalig Metabolite nachgewiesen werden, die einem Nachweis mit einer UV-Absorption aufgrund der geringen Probenmengen verborgen waren.